Chronik Bärenklau

Die Dorfchronik von Bärenklau

Neun Kilometer westlich von Guben, am Oberlauf des Schwarzen Fließes, liegt Bärenklau mit seinen 382 Einwohnern, Es ist eine deutsche Ortsgründung aus der Zeit der Zurückgewinnung der wendisch gewordenen Niederlausitz durch die Deutschen,
Bärenklau wurde erstmals am 01. Dezember 1295 urkundlich erwähnt. Als breites Gassendorf mit Rittergut und Vorwerk gehörte Bärenklau bis 1563 zum Jungfrauenkloster von Guben, Nach dessen Auflösung wechselten adlige Besitzer im Laufe der Jahrhunderte mehrfach. Allein von 1517 - 1945 verwalteten 39 verschiedene Besitzer das Rittergut. 1926 erwarb Rittmeister a. D. Ernst C. Lehmann, Besitzer der bedeutendsten Guberer Tuchfabrik C. Lehmann Witwe und Sohn, das schuldenfreie Rittergut Bärenklau vom Geheimen Regierungsrat Hardy. In den Jahren 1928/29 ließ Ernst C. Lehmann im Park das Schloß im englischen Landstil errichten. Fortan wurde dies ständiger Wohnsitz der Familie. Nach seinem Tode, er fiel am 28. April 1940 im 60. Lebensjahr als Major und Kommandeur einer Panzer-Jägerabteilung in Norwegen, wurde sein Sohn Peter C. Lehmann in Bärenklau Besitzer. Das prachtvolle Gebäude ist das jüngste Schloß Brandenburgs. Das durch Zukäufe bis 1945 wieder auf eine Fläche von 910,88 ha (davon 645 ha Wald) angewachsene Gut wurde 1946 in der Bodenreform enteignet und seine Ländereien an 38 Neubauern sowie landarme Bauern und Kleinbesitzer aufgeteilt, der Großteil des Gutsforstes von den Landesforsten übernommen, Das Schloß selbst wurde auf verschiedene Weise genutzt, Bis 1950 diente es als Arbeitererholungsheim. Danach wurde es Gewerkschaftsschule des FDGB-Bundesvorstandes, Schulungsheim der IG
Schloss BärenklauPost- und Fernmeldewesen und schließlich von 1956 - 1990 ein Genesungsheim für Geschwulstkranke.Seit mehreren Jahren ist das unter Denkmalschutz stehende Schloß im Besitz eines international agierenden Unternehmens und wurde durch seinen Eigentümer mit viel Mühe liebevoll restauriert. Ein ganz besonderer Anziehungspunkt ist die „tausendjährige Eiche" als Wahrzeichen von Bärenklau, die man bei einem Spaziergang zum Schloß unbedingt aufsuchen muß,
Landschaftlich idyllisch gelegen ist der Tuschensee inmitten eines Hochmoorgebietes. Zum Verweilen lädt eine Gaststätte im Dorf ein. Wer frische Luft und viel Natur genießen möchte, der ist richtig in Schneiders „Jägerstübchen" mit Biergarten.
Der ortseigene Sportverein Bärenklauer SV e.V. mit seinen drei Fußballmannschaften und die Gymnastikgruppe halten das aktive sportliche und kulturelle Leben aufrecht.

Chronik Grano

GranoEin landschaftliches Kleinod unter den Gemeinden des Amtes Schenkendöbern ist unumstritten das ca. 300 Einwohner zählende Dörfchen Grano im Tal des Mühlenfließes und der Lutzke. Von Wäldern und Hügeln umgeben liegt es unmittelbar in der Nähe der Einmündung der Lutzke in das Granoer Mühlenfließ. Das Lutzketal mit einer Größe von 3,58 ha wurde bereits 1932 als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
Grano ist ein altes Dorf und wurde im Jahre 1346 erstmals urkundlich erwähnt. 7 km westlich von Guben entfernt ist der Ort über Schenkendöbern schnell erreicht. Westlich des Dorfes befinden sich die Reste einer mittelalterlichen sagenum- wobenen Wasserburg der „Kaupe" (nachzulesen im Buch von Dr. Schatte - s. Shop) deren Grundmauern 1854 endgültig abgetragen wurden. Viele Jahre vor 1465 bis 1655 hausten die wilden „Herren von Bomsdorf" in Grano als Feudalherren von Grund und Boden, den ihre Untertanen in harter Fronarbeit beackern mussten. Die „Bomsdorfe" trieben mit ihren Leuten Schindluder und waren wahre Raubritter und Straßenplacker. Das später aus den feudalen Besitztümern entstandene Gut Grano ging 1745 in bürgerlichen Besitz über. Unter ihnen befanden sich zum Beispiel die Herren Caspar von Kalkreuther und Gottfried Friedrich von Walther und Cronegk. Grano gehörte zur Standesherrschaft Forst und war ein Vasallendorf .
Auffallender Mittelpunkt des Dorfes ist die von 1854 neu gebaute Kirche mit dem hölzernen Glockenturm aus dem 17. Jahrhundert. Die Dorfkirche steht unter Denkmalschutz. Eine Wasser-, Mahl- und Schneidemühle entstand im Jahre 1652. Der erste Schmiedemeister wurde im Jahre 1687 namentlich genannt. Im Jahre 1841 wurde aus Feldsteinen die erste Schule erbaut, die heute als Wohnhaus dient. Fast 50 Jahre, von 1911 bis 1959 unterrichtete und wirkte der Lehrer, Organist und Chordirigent Paul Noack in Grano. Er ist über die Grenzen des Kreises bekannt unter dem Pseudonym „der ahlde Fichtner", unter dem er zahlreiche Gedichte und Geschichten in Gubener Mundart veröffentlichte. Grano Schule1947 übernahm er nach der Gründung die Leitung des gemischten Chores. 1948 wurde im ehemaligen Gutsschloss die Schule eingerichtet. Das kulturelle Leben entwickelte sich weiter und Fastnacht, Maskenbälle und Kirmes wurden gefeiert. Eine neue Schulanlage wurde 1981/82 mit kompletter Kleinfeldsportanlage gebaut. Mit Einführung des neuen Schulsystems im Jahre 1991/92 wurde die Granoer Schule zur Gesamtschule mit integrierter Grundschule umkonstruiert und nimmt die Kinder der umliegenden Ortschaften und von Guben auf.
Ebenfalls entstand in Grano das Gewerbegebiet. Im neuen Wohngebiet halten Häuslebauer Einzug. Vor allem Gubener nutzen die Möglichkeit, sich in Grano niederzulassen. Viele schließen sich an das geschaffene Erdgasnetz an.
Der seit langer Zeit bestehende Dorfklub organisiert bis heute vielfältige kulturelle Veranstaltungen. Auch die Höhepunkte zum 650jährigenGrano Wein Ortsjubiläum im Jahre 1996 gingen auf sein Engagement zurück und boten Einwohnern und Gästen viel Abwechslung.
Seit dem Frühjahr 2004 wird in Grano wieder Wein angebaut. Auf dem “Langen Rücken” wird Weinbau von eifrigen Hobbywinzern betrieben. Und das jährliche Weinfest stellt einen gesellschaftlichen und kulturellen Höhepunkt des Dorfes dar.

Chronik Lauschütz

Die Dorfchronik von Lauschütz

Zum Kloster Neuzelle gehörig war Lauschütz ein Vasallendorf desselben. 1416 im Urkundenbuch von Neuzelle als Lusicz das erste Mal erwähnt, ging das Lehen zunächst an die Gutsbesitzer v. Bomsdorf. Ihnen folgten v. Loben, v. Walter und Croneck und v, Haugwitz bis 1817. Ab diesem Jahr standen dann der Weiler Lauschütz sowie die Mühle und das Vorwerk unmittelbar unterDie Lutzke in den Lauschützer Wiesen Stiftsherrschaft. Von der staatlichen Stiftsverwaltung wurde das Vorwerk an die Gubener Kreissiedlungsgesellschaft verkauft und 1923 zur Neusiedlung vergeben. Auf ca. 500 Morgen Land wurden 22 neue Gehöfte geschaffen für Deutsche, die nach dem 1. Weltkrieg aus deutschen Ostgebieten vertrieben wurden. Dadurch erhöhte sich die Einwohnerzahl erheblich. Immerhin lag 1933 die Wohnbevölkerung bei 177. Eingepfarrt war Lauschütz seit altersher nach Grano. Eine eigene Schule besaß der Ort nicht. Früher gingen die Kinder in die Schule nach Sembten, Heute führt ihr Weg in die Gesamtschule nach Grano. Lauschütz ist ein recht idyllisch gelegenes Dörfchen, dessen Name ohne Zweifel sorbischen Ursprungs ist. Die Schreibweise des Ortsnamens änderte sich im Laufe der Jahre häufig. So war sie noch Lusicz Ende des 14. Jahrhunderts, Lausitz, dann Lauschitz, Lautzsch, Lautsch und zunehmend Lauschütz, aber zwischendurch auch weiter Lauschitz, Ernst Mucke erklärt in seinem „Wörterbuch der niederwendischen Sprache" III den Ortsnamen mit Luzyca-Ansiedlung am „Wiesenbruchfließ", Grassumpffließ, von lyg -Wiesenbruch. Die Idylle der schlicht schönen Landschaft drückt sich besonders an der Lauschützer Mühle und ihrer Umgebung aus, im Lutzketal und den zwar als See bezeichneten, jedoch tümpelartigen Gewässer.

Verkehrstechnisch wurde Lauschütz um die Jahrhundertwende an die Kreischaussee angeschlossen und erhielt dann später als Gemeinde sogar ein Postamt mit Wahlvermittlung für die Gemeinden Lauschütz, Groß Drewitz, Sembten, Krayne, Grano und Steinsdorf.

Der kleine Ort Lauschütz zählt heute ca. 150 Einwohner, Auch hier haben sich Häuslebauer ihre eigenen Heime geschaffen, Immerhin ist durch die 1993 gebaute neue Landstraße durch Lauschütz der Ort in seinem Niveau aufgewertet. Nicht nur die Straße ist neu, Rad- und Fußwerg auf der Ostseite der Straße gehören dazu. Auch die Dorfstraße, die in den Ort hineinführt, wurde erneuert. Die Entfernung zur Stadt Guben beträgt 11 km.

Chronik Pinnow

Die Dorfchronik von Pinnow

 

Pinnow befindet sich in waldreicher Umgebung ca. 12 km westlich von der Deutsch-Polnischen Stadt Guben/Gubin. Durch den Ort verläuft die B 320 von Lieberose in Richtung Guben.
Mit 17 weiteren Dörfern gehört Pinnow zur Großgemeinde Schenkendöbern des Landkreises Spree-Neiße.
Von 1999 bis 2003 gehörte Pinnow zu der im Rahmen der vorletzten Gemeindefusion entstandenen Gemeinde Pinnow-Heideland, zu der neben Pinnow auch Lübbinchen, Staakow und Reicherskreuz gehörten.See_mit_Booten_Clip

Nur 1 km entfernt liegt der Pinnower See, ein beliebtes Paradies für Angler, Badegäste und Erholungsuchende gleichermaßen.
Pinnow gehört zum Naturpark Schlaubetal.

Die erste urkundliche Erwähnung reicht bis ins Jahr 1318 zurück.
Zu dieser Zeit wurde für Pinnow bereits ein dominus Johannis plebanus (Geistlicher) erwähnt. Das bedeutet, das Pinnow bereits sehr früh einen eignen Geistlichen besaß oder dieser dort wohnte.
Im Laufe der Jahre hat sich der Name von Pinno im 14. Jahrhundert über Pynnaw um 1500 bis hin zu Pinnow im 19. Jahrhundert entwickelt.
Der Name kommt aus dem slawischen und bedeutet, eine Stelle wo nach dem Roden Baumstämme stehen geblieben sind.

Halbinsel_ClipNach mündlicher Überlieferung fand man Pinnow nicht immer an seinem heutigen Platz, es liegt die Vermutung nahe, dass sich der Ort vormals in unmittelbarer Nähe zum Pinnower See befand, dort wo man nun die Oberförsterei Eichhorst sieht.

An heutiger Stelle wurde das Dorf von den Pinnowern um 1450 als Breitengassendorf gebaut. Die erste Kirche entstand als Tochterkirche von Grano 1604.
In Pinnow sprach man lange Zeit sorbisch und trat für das Sorbentum ein.
Bis zur Aufhebung der Gutuntertänigkeit Mitte des vorigen Jahrhunderts war Pinnow Bestandteil der Herrschaft Lieberose.
Letzte rechtmäßige Besitzer waren Graf Otto und dessen Sohn Albrecht Friedhelm von der Schulenburg.
1723 bestand Pinnow aus einem herrschaftlichen Vorwerk mit Schäferei, 17 Untertanen (meist Kossäten) 1 Schützen, 1 Windmüller, 1 Teerofen in der großen Heide und der kleinen Filialkirche von Grano. 1817 zählte die Gemeinde 226 Einwohner.
Ein großer Brand 1848 äscherte Pinnow bis auf die Kirche und 2 Wohnhäuser ein.
Nach dem Wiederaufbau entstand der große Dorfplatz.
Im Jahre 1858 gab es in Pinnow 45 Häuser, 540 Einwohner lebten hier. 11 Jahre später baute man ein Schulhaus und 1880 ein Spritzenhaus. Pinnow ist somit noch recht jung im Gesamtblick auf die Dorfanlagen des Amtes.

Von Handwerken, die einmal in Pinnow betrieben wurden, zeugen heute nur die örtlichen Bezeichnungen.
Zum Beispiel die Windmühle, die sich am südlichen Ausgang von Pinnow Richtung Lieberose befand.
Am Pinnower See, direkt am Westufer, gab es einen Teerofen. Zur Gewinnung von Teer wurde der Holzreichtum der nahen Wälder genutzt. Für kurze Zeit gab es auch eine Glashütte.

1929 / 30 brannten in Pinnow zum letzten Mal Petroleumlampen. Stromleitungen wurden von Reicherskreuz nach Pinnow gezogen.Kirchenschiff_Clip

Im gleichen Zeitraum wurde auch das freie Standesrecht Lieberose aufgelöst und in eine Waldgutstiftung umgewandelt.
1943 aber gab es dann eine Enteignung zum Zwecke der Anlegung eines Truppenübungsplatzes. Im diesem Zusammenhang dachte man auch an eine Umsiedlung von Pinnow, diese erfolgte aber nicht.

Nach dem zweiten Weltkrieg zogen viele Flüchtlinge durch Pinnow, von denen einige auch blieben, die Einwohnerzahl stieg auf über 750.

1977 wurden die B 320 (damals F 320) und die Straße zum See mit einer Teerdecke überzogen.
Auch die Dorfstraße wurde befestigt, Gehwege angelegt und die Straßenbeleuchtung erneuert.

In Pinnow gibt es ein reges Vereinsleben, dabei das älteste ist das Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr, welches auf eine gesetzliche Vorschrift aus den 30er Jahren zurückgeht.
1982 wurde das Gerätehaus neu hergerichtet und 1995 saniert.

Seit ca. 25 Jahren spielen die Pinnower auch Vereinsfußball im „SG Pinnow e.V.“ Neben dem Angelverein wurde auch eine Jagdgenossenschaft gegründet.
Um gesundheitliche Belange kümmert man sich vor Ort in Pinnow dreimal in der Woche in Nähe des Friseursalons im Arztstützpunkt.
Dinge des täglichen Bedarfs und frische Backwaren findet man ebenfalls vor Ort.
Die Kleinsten des Ortes werden im Kindergarten liebevoll betreut und auch die Kinder der anderen Ortsteile sind für einige Stunden hier zu Hause.

Der Pinnower See verdankt seine Entstehung dem Wirken der Eiszeit.
Die besondere Form des Sees und das glasklare Wasser machen ihn zu einem Kleinod in unserer Heimat. Der See hat eine Wasserfläche von ca. 53,76 Hektar. Die reichen Kiefernbestände in Seenähe sind gerade durch Waldbrände immer wieder gefährdet. Der Pinnower See gehört zum Landschaftsschutzgebiet „Reicherskreuzer Heide - Schwansee“.
Früher war der See Eigentum des Grafen von der Schulenburg. Bei einem Tausch mit den Pinnower Bauern ging der See in ein gemeinschaftliches Eigentum von 14 Bauern über, die den See zur Fischzucht und -gewinnung nutzten.

1924 kaufte Gottfried Schulze (damaliger Gastwirt in Pinnow) ein StüKarpfenschaenke_Clipck Land am Nordufer um eine Gaststätte „Seeblick“ mit 4 Fremdenzimmern zu errichten. In den Kriegsjahren war der Gaststättenbetrieb zeitweise unterbrochen auf Grund der Besetzung durch Waffen –SS und später Flüchtlinge.
Der „Seeblick“ wurde dann von der VEB „Melde“ Cottbus gepachtet und als Ferienlager genutzt.
Um 1950 entstanden am Pinnower See die ersten 10 – 15 Bungalows. Heute findet man ca. 450 in 5 verschiedenen Siedlergemeinschaften.
Ab 1963 gab es die ersten Zelter am See.

Heute ist es etwas ruhiger geworden um den See, doch die Zeit hat ihre Spuren hinterlassen. Der Wasserstand ist in den letzten Jahren merklich zurückgegangen.
Mit den Vereinen (Taucher -und Angelverein), den Siedlergemeinschaften, der Kommunalen Verwaltung und engagierten Bürgern soll dafür gesorgt werden das der See so schön erhalten bleibt. Damit auch unsere Kinder und Kindeskinder noch baden, angeln, tauchen und im Winter Schlittschuhlaufen können.

Die herrliche waldreiche Umgebung lädt zu Erkundungen per pedes, auf dem Rad oder auch Hoch zu Ross.
In jedem Fall ist Pinnow und die sehenswerte Umgebung eine Reise zu jeder Jahreszeit wert.

Zu einem Abstecher laden auch die:

Heidelandschaft_Clip* die nahe Grenzstadt Guben/Gubin
* die Reicherskreuzer Heide mit Findlingspark
* die Tausendjährige Eiche in Bärenklau
* die nahe Kloster- und Klosterbrauereistadt Neuzelle
* die zahlreichen Seen wie Klein-, Pastling- und Göhlensee


Besuchen Sie uns und vergessen Sie die Sorgen des Alltags in unserer
wunderschönen und ruhigen Heimat in und um Pinnow.

Autor:Doreen Lehmann

 

Chronik Reicherskreuz

Das kleine Angerdorf Reicherskreuz ist das nördlichste und mit seinen 50 Einwohnern auch das kleinste Dorf in der Gemeinde Schenkendöbern und liegt ca. 20 km von Guben entfernt. Die nächste Verbindung zur B 320 liegt 7 km entfernt und führt über Leeskow.
Man kann Reicherskreuz als Walddorf bezeichnen. Egal aus welcher Richtung man den Ort erreichen möchte, der Weg führt durch den Wald. Heideturm_Clip1Dass der Boden um den Ort herum sehr dürftig ist, zeigt uns der gelbblühende Ginster in der Reicherskreuzer Heide. Aber doch ist es hier schön und ganz besonders im August wenn die Heide blüht. Soweit das Auge blicken kann, fast bis zum Horizont tut sich hier eine weite blühende Heidelandschaft auf. Sie ist mit Ginsterbüschen, Brombeergestrüpp und teilweise auch schon mit den weißlich leuchtenden Birken und Kiefern besetzt. So ist auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz ein einzigartiges Biotop entstanden, das viele Besucher begeistert. Im Dorf finden wir eine besondere Bauweise der Hofstellen. In einem Ausmaß wie sonst nirgendwo im Gebiet sind zur Errichtung der Gebäude Feldsteine verwendet worden, die in der Feldmark reichlich vorkommen. Wohnhaus_ClipAuf Grund der seltenen Bauweise wurde Reicherskreuz unter Denkmalschutz gestellt. Ihre erste befestigte Straße erhielten die Reicherskreuzer im Jahre 1995. Wegen des Denkmalschutzes wählten die Verantwortlichen Kopfsteinpflaster als Straßenbelag, da es sich besser in das Ortsbild einpasst. Dabei fand das Natursteinpflaster der ehemaligen Bärenklauer Dorfstraße (B 97) Wiederverwendung.
Der Name des Dorfes wird erstmals im Lübbener Stadtbuch 1393 als „Richartcrucze" genannt, Bis 1890 war Reicherskreuz ein Rittersitz mit wechselvollen Besitztumsverhältnissen. Die letzte Besitzerin des Gutes war die Witwe Kelch. Nach deren Ableben verkauften die Erben 1890 das Gut mit einer Größe von 922 ha an den preußischen Forstfiskus. 1891 bildeten Reicherskreuz und das Rittergut Leeskow die Revierförsterei Reicherskreuz, die der Oberförsterei Dammendorf unterstellt war.
Die beeindruckende Fachwerkkirche auf der leichten Friedhofshöhe mit der Kirche_reicherskreuz2sonderbar gewachsenen Linde ist ein echtes Schmuckstück. Die Kirche wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts errichtet. Allerdings wird bereits davor ein sakraler Bau als Tochterkirche von Muckrow 1718 erwähnt. Bis auf die Grundmauern wurde die Kirche in den Jahren 1985/86 abgetragen und unter Beachtung des Denkmalschutzes wieder aufgebaut. Auch heute stellt sie sich als schlichter Fachwerkbau dar. Die Zukunft der kleinen Gemeinde dürfte im sanften Tourismus zu finden sein.

Chronik Schenkendöbern

Zwischen Guben und Cottbus an der B 97 liegt etwa 6 km von Guben entfernt die Gemeinde Schenkendöbern mit ihrem 1928 eingemeindeten Ortsteil Wilschwitz. Schenkendöbern ist seit August 1997 der neuen Verwaltungssitz des Amtes Schenkendöbern bzw. der neuen Großgemeinde.HerrenhausSchenkendöbern liegt in einem von der Neißeaue etwa 3 km in den Randbereich der Lieberoser Hochfläche hineinreichenden Wiesental. Der alte Ortskern befindet sich dabei auf einem halbinselartigen, in die feuchte Niederung hineinragenden etwas erhöhten Sporn. Rings um das Dorf und das genannte Wiesental erstreckt sich eine hügelige Grund- und Endmoränenlandschaft mit sandigen und sandig-lehmigen Böden. Die Endmoränenlandschaft nimmt im allgemeinen Höhenlagen zwischen 50 und 70 m ein und erreicht ihren höchsten Punkt in der 2 km südwestlich des Dorfes markant aus ihrer Umgebung aufsteigenden Kuppe des See-Berges (97,5 m). Zu dessen Füßen liegen mit einer Wasserspiegelhöhe von 48,2 m der Schenkendöberner See und die Seemühle.
Die erste Erwähnung unter Schenkendobir datiert aus dem Jahre 1465. Der Ortsname enthält zwei Bestandteile. Der erste Teil ist „Schenken". Der zweite Teil „Döbern" ist sorbischen Ursprungs (Dubrawa) und wird mit Ansiedlung in der Talmulde oder am Eichenwald gedeutet. Ob „Schenken" auf das um 1300 in der Niederlausitz reich begüterte Geschlecht der Schenken von Landsberg zurückzuführen ist, lässt sich nicht beweisen, Der Ort ist ein Nord-Süd orientiertes Straßendorf und wurde früher von der alten Fernstraße von Guben über Lieberose und Lübben nach Leipzig berührt. Bis 1750 wird eine Wasserburg erwähnt.
Schenkendöbern gehört zu den Dörfern mit einem alten, bis in das Mittelalter zurückliegenden Rittersitz. Ob es ursprünglich ein eigenständiges adliges Dorf war, das erst später in den Besitz der Herrschaft Schenkendorf gelangte, oder ob es von Anfang an dieser Herrschaft zugehörte, ist unbekannt. Um 1465 war das Dorf Bestandteil der Herrschaft Schenkendorf, die damals den Herren von Wesenburg gehörte, Gegen 1480 gelangte diese etappenweise an die Stadt Guben, die sie aber nur wenige Jahre behaupten konnte und die Herrschaft Schenkendorf vor August 1489 an den späteren Landvogt Nickel von Köckritz verkaufte. Dieser veräußerte sie 1512 an den Johanniterorden, der sie bis zu seiner Auflösung im Jahre 1811 inne hatte. Es gab viele Besitzer, der letzte war die Familie Vorsteher. 1945/46 erfolgte die Enteignung im Zuge der Bodenreform. Das Schloss bot Umsiedlern vorübergehend eine Bleibe. Später hielten die Bürgermeisterei, LPG-Küche und LPG-Büro dort Einzug. Das Land wurde an landarme Bauern und Umsiedler vergeben, die sich in der Atterwascher Siedlung ihre neue Heimat schufen.
Ackerbau und Viehzucht waren seit altersher die wirtschaftlichen Grundlagen des Dorfes. Im 17./18. Jahrhundert wurde auf den Feldern vor allem Roggen angebaut, im geringen Umfang Gerste und Hafer sowie Buchweizen, Lein, Erbsen, Hirse und Hanf. Aus dem Jahre 1790 ist der Anbau von Hopfen belegt. Die Kartoffel wurde erst gegen Ende des 18. Jahrhundert eingeführt. Der letzte Gutsbesitzer, der Landwirt Heinrich Vorsteher, übernahm das Gut 1917 und baute es in den zwanziger Jahren zu einem leistungsfähigen Landwirtschaftsbetrieb aus. Er hatte hohe Viehbestände und richtete 1924 eine Molkerei ein, die Guben mit Flaschenmilch sowie mit anderen Molkereiprodukten versorgte. Die Bodenreform 1945 brachte dann viele Veränderungen. Bis 1960 waren alle Bauern in eine der 4 gegründeten LPG'en eingetreten. Am Ochsenberg entstand ein Rinderkombinat, im Schenkendöberner Vorwerk ein neuer Schweinestall. Nachdem im Gubener Kreis die kooperative Arbeit im Jahre 1966 begann, bildete sich in Schenkendöbern die „KAP F 97", in der 1969 bereits 7 LPG'en zusammenarbeiteten. Nach und nach traten weitere bei, 1976 war auch Groß Gastrose als letzte LPG der KAP beigetreten. Die KAP „F 97" wurde 1976 in LPG Pflanzenproduktion „Wilhelm Pieck" umbenannt. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie eine landwirtschaftliche Nutzfläche von 6600 ha Ackerland und Wiese zu bearbeiten. Im Zuge der Wende trennte sich Groß Gastrose 1989 von Schenkendöbern, ebenso Groß Drewitz im Jahre 1990. Durch einen Beschluss im August 1990 wurde der alte Zustand von 1969 wieder hergestellt.
In der Gaststätte „Zum Dorfkrug" - als älteste Gaststätte immerhin seit 1520 nachweisbar - ist leider kein Gaststättenbetrieb mehr.
Traditionelle Feste wie Fastnacht und Erntetanz werden vom Verein FFW Schenkendöbern e.V. mit seinen aktiven Mitgliedern organisiert.

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